Pressespiegel





Am 21.05.2001 schrieb die Rhein-Zeitung in der Regional-Ausgabe Ahrweiler:



Geburtstag mit vollen Zügen

„Rauchendes“ Bahnfest zum 100. Jubiläum der Brohltalbahn am Wochenende war ein voller Erfolg



Das Wetter spielte mit, die Dampflok rauchte, und alle hatten sich so richtig ins Zeug gelegt, um den 100. Geburtstag der Brohltal-Eisenbahn gebührend zu feiern. Die Gäste strömten in Scharen.

BROHLTAL. Burgbrohl mit seinem wundeschön hergerichteten Bahnhof stellte die Gäste vor die Qual der Wahl. So viele Events gab es über die zwei Tage, dass es schwer fiel, Abschied zu nehmen, um mit dem Vulkanexpress weiter das Brohltal hinauf zu rattern. Schon an frühen Samstagnachmittag begrüßten Verbandsgememde-Bürgermeister Hermann Höfer und Ortsbürgermeister Carl-Josef Weiler die zahlreichen Gäste.

Gleich im Anschluss folgten die Aufführungen, mit denen sich die Ortsvereine präsentierten. Die Kinderstadtsoldaten machten den Anfang. Einen Riesentusch bei jeder Einfahrt eines Zuges, der stündlich in beide Richtungen verkehrte, kam vom Fanfarenzug Wassenach. Dann zeigten die Tanzgruppen ihr Können.

Nach den Kindergruppen Lützinck kam die Tanzgruppe Rot-Weiß auf die Bühne. Als die Dancing-Girls Weiler auftraten, kam die Zeit, dass die Besucher sich zu Kaffee und Kuchen niederließen. Das Showprogramm wurde fortgeführt vom Gospel-Chor Burgbrohl. Auch der gemischte Chor des MGV Niederober-Weiler und die Show-Tanzgruppe KG fanden im Publikum viele neue Fans.

Mehr als 1000 Besucher zählten die Veranstalter, als am Samstagabend die Band Eggbagg auf die Bühne trat. Bis 23 Uhr stand Burgbrohl und vor allem das Bahnhofsgelände Kopf. Sogar jede Menge kleine Fans ließen sich bei der Open-Air-Veranstaltung vom Eggbagg-Virus anstecken und verlangten Autogramme.

Konkurrenz in Niederzissen

Die Dampflok der Brohltalbahn zog am Wochenende natürlich viele bewundernde Blicke auf sich, ungezählte Fotoobjektive waren auf das Geburtstagskind gerichtet. Doch ausgerechnet an ihrem Ehrentag hatte die Brohltalbahn in Niederzissen Konkurrenz.

Da waren nämlich 13 Oldtimer-Lkw, die blank geputzt und auf Hochglanz poliert die Besucher faszinierten. Der älteste von ihnen, ein Magirus aus dem Baujahr 1952 mit 90
PS, hatte der Dampflok sogar noch ein paar Jahre voraus. Zustande gekommen war die Ausstellung auf Initiative von Resi und Artur Adams aus Niederzissen, die als Mitglieder im Club der Nutzfahrzeugveteranengemeinschaft (NVG) ihren zum Wohnmobil mit Dusche und WC ausgebauten Magirus Sirius (Baujahr 1964, 112 PS, sechs Zylinder) natürlich auch präsentierten.

Ein paar Nummern kleiner waren die Ausstellungsstücke der Rheinländer Wartburg-Freunde am Sportplatz in Oberzissen. Hier war unter anderem ein Wartburg W311/1000 de Luxe aus dem Jahre 1963 zu bestaunen. In der Neustraße fanden eine Reihe von Oldtimer-Traktoren ihre Fan. Und der wahre Eisenbahnfreund, dem Straßenfahrzeuge weniger am Herzen liegen, der war in der Brohltalhalle richtig. Hier drehten Modelleisenbahnen ihre Runden.

Derweil präsentierten sich an den Bahnhöfen und in den Straßen die Ortsvereine. In Niederzissen konnten die Mitglieder der örtlichen Feuerwehr, deren Domizil unmittelbar am Bahnhof liegt, bei einem Tag der offenen Tür wohl noch nie so viele auswärtige Gäste begrüßen. Dazu gab's ein Unterhaltungsprogramm und eine Präsentation der Ortsgemeinde, wobei Ortsbürgermeister Karl-Heinz Bersheim selbst hinter der Theke stand. Sein Amtsvorgänger Klemens Jeub wartete derweil auf Kunden für eine Wanderung um den Bausenberg.

Einweihung in Brenk

Neben dem Bahnfest und dem Geburtstag der Brohltalbahn feierten die Brenker und ihre Gäste auch noch die Einweihung ihres neuen Bahnhofs. Verbandsgemeinde-Bürgermeister Höfer war sich nicht sicher, ob es nun der kleinste oder nur der zweit-kleinste Bahnhof der Welt ist. Egal - Hauptsache, man hatte einen Anlass zum Feiern.

Auch wenn es sich nur um eine Miniausführung handelt, so hat der Haltepunkt Brenk dennoch eine wichtige Funktion. Denn die Brohltal-Schmalspureisenbahn hat neben dem Ausflugs- und Museumsverkehr mit dem Vulkan-Express noch ein zweites, sehr wichtiges Standbein - den Güterverkehr.

Auch heute noch wird Phonolith (hochwertiger Rohstoff für die Glasherstellung), das im Steinbruch Schellkopf abgebaut wird, zur Verladestelle nach Brohl transportiert. An den beiden Jubiläumstagen bestand die Gelegenheit zur Besichtigung des Steinbruchs. Von diesem Angebot wurde reger Gebrauch gemacht.

Schöne Endstation Engeln

Vorbei sind die Zeiten, als der Vulkan-Express unterhalb des Engelner Kopfes einlief, die Zuggäste der historischen Bahn entstiegen und sich anschließend wie im Wilden Westen vorkamen. Inzwischen hat sich vieles zum Positiven gewandelt. Es gibt Getränke und Essen, Toiletten stehen zur Verfügung, man kann sich hinsetzen und Informationstafeln sorgen dafür, dass sich die Besucher orientieren können. Zum Jubiläum hatte man sich natürlich besonders ins Zeug gelegt.

Die Goldbachmusikanten aus Kempenich spielten auf, nachmittags folgten die Waldhornbläser und die Blaskapelle Weibern. Kempenich wurde von den Heimatfreunden präsentiert, Weibern hatte ebenfalls einen Informationsstand aufgebaut. Bei schönstem Wetter tanzten Flash aus Schalkenbach, die Tanzgruppe Nett aus Kempenich und die Trachtentanzgruppe des Kreises Ahrweiler.

Eine Attraktion waren die historischen Motorräder und Autos, die an der Oldtimerausfahrt des MSC Kempenich teilnahmen und zwei Mal den Engelner Bahnhof anfuhren. Stündlich trafen die Züge ein und brachten immer mehr Gäste auf die Eifelhöhen. (mk/hwk/hjs)


Anmerkung (Markus Doll): Burgbrohl war an diesem Wochenende Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Hier fanden die Zugkreuzungen der auf der Talstrecke pendelnden Züge statt. Leider haben sich in den Bericht jedoch einige Ungenauigkeiten eingeschlichen. So war das Konzert der Gruppe Eggbagg erst um 23:40 Uhr nach drei Zugaben beendet. Die Stimmung war bis zum Schluß dieses fast dreieinhalbstündigen Open-Air Konzerts am kochen. Auch erreichten nicht im Stundentakt die Züge die Eifelhöhen bei Engeln, im Stundentakt wurde lediglich auf der Talstrecke gefahren, nach Engeln kamen die Züge im Eineinhalbstundentakt. Keine Beachtung findet in dem Bericht auch der mittelalterliche Minnesänger Peter von der Herrenwiese, der die Fahrgäste im Zug auf die Eröffnung der Burg Olbrück am 1. und 2. September einstimmen sollte. Erwähnt werden sollte aber auch, daß nicht nur am Samstag an den Bahnhöfen und in den Orten entlang der Strecke Veranstaltungen stattfanden. Auch der Sonntag war prall gefüllt mit Darbietungen. Besonders in Burgbrohl wurde den ganzen Tag über ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm dargebote. Hier waren die Besucherzahlen am Sonntag überwältigend.



Zurück zur Pressespiegelübersicht



Inhalt

www.Brohltalbahn-Fotos.de