Pressespiegel





Am 04.04.2002 schrieb die Olbrück Rundschau:



„Wahrer Glücksfall für die Tourismusregion"

Nostalgischer „Vulkan-Express" feierte 25-jähriges Bestehen



BROHLTAL-HOS. „Der Vulkan-Express im Brohltal ist eine der schönsten und attraktivsten Museumsbahnen der Welt“, schwärmte die 1. Kreis-Bei­geordnete Ingrid Näkel-Surges am Montag der vergangenen Woche auf dem Brohler Bahn­hof, als sie die Glückwünsche des Landrates Dr. J. Pföhler übermittelte. Seit 25 Jahren fährt diese nostalgische Klein­bahn durchs romantische und geologisch hoch interessante Brohltal und überwindet bis zum Zielort Engeln auf einer Strecke von 17,5 km einen Hö­henunterschied von 399 Me­tern. In der verflossenen Wo­che wurde dieses Silberjubilä­um der Brohltal-Schmalspur-Eisenbahn (Spurbreite: 1.000 mm), die zugleich Fremdenver­kehrsattraktion und tech­nisches Denkmal ist, gebüh­rend gefeiert.

Entscheidung war richtig

Die Interessengemeinschaft Schmalspureisenbahn (IBS) empfing die zahlreichen Gäste zur Jubiläumsfahrt auf dem Brohler Bahnhof mit einem Glas Sekt. IBS-Vorsitzender Joachim Hillenbrand begrüß­ten zahlreiche honorige Vertre­ter aus Politik, Öffentlichkeit und der Touristikbranche, da­runter die Landtagsabgeord­neten Guido Ernst und Beate Reich, den Bundestagsabge­ordneten Wilhelm-Josef Se­bastian, den ehemaligen Land­rat Dr. Egon Plümer, die Bür­germeister der Verbandsgemeinden Brohltal und Bad Breisig, Hermann Höfer und Hubert Busch, die Kreis-Bei­geordnete Ingrid Näkel-Sur­ges, die Beigeordneten der VG Brohltal, Gerd Hacken­bruch und Hermann Wilhelmi, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig, Jörg Lempertz, den Geschäftsfüh­rer der Brohltaleisenbahn, Bernd Weidenbach, zahlreiche Ortsbürgermeister und Rats­mitglieder sowie die Repräsen­tanten von Fremdenverkehrs­einrichtungen, Touristik-Infos und Tourismusunternehmen.

In seinem historischen Rück­blick verwies Hillenbrand auf das Jahr 1961, als der Per­sonennahverkehr auf der Brohltalbahn eingestellt wurde. „Unsere Museumsbahn war nicht sofort vom großen Erfolg beschieden, sondern sie benö­tigte einige Zeit zur Entwick­lung“, verdeutlichte der IBS-Vorsitzende. Im Jahre 1977 wurde dann der Personennah­verkehr mit der legendären Lok D 4 und dem Personenwagen VB 50 mit 70 Sitzplätzen reakti­viert. Bis zum Jahre 1987 dümpelte der „Vulkan-Express“ über die Jahre dahin, bis in die­sem Jahr die 3. Krise bei der Brohltalbahn eintrat und die Stillegung drohte. Diese Exis­tenzkrise, so Hillenbrand, konnte nur durch die Gründung der IBS bewältigt werden. Von diesem Zeitpunkt an, 1991 hing nochmals das Damokles­schwert der Stilliegung über der IBS, begann Dank des eh­renamtlichen und beeindru­ckenden Engagements der IBS-Mitglieder der unaufhalt­same Aufstieg des „Vulkan-Ex­presses“. Die Erfolgsstory nahm ihren Lauf! In den letzten Jahren, so Hillenbrand, stieg das Passagieraufkom­men kontinuierlich. Im Jahre 2001 konnten 90.000 Fahrgäs­te mit der nostalgischen Dampfbahn befördert werden. Außerdem werden jährlich rund 15.000 t Phonolith, ein Zuschlagstoff für die Glas­industrie, in modernen Contai­nern von Brenk zum Brohler Hafen transportiert, wodurch die ökonomische Basis für die Brohltalbahn gegeben ist. „Die Einrichtung des Vulkan-Ex­presses war eine weit blicken­de und grundlegende Ent­scheidung. Dieser nostalgi­sche Zug hat Energien erzeugt und entwickelt, so dass die ge­samte Tourismusregion davon profitiert“, stellte Hillenbrand fest und wünschte der Zuhö­rerschaft viel Spaß bei der ro­mantischen Reise.

Wahrer Glücksfall

Die Kreis-Beigeordnete Ingrid Näkel-Surges sprach von der bedeutsamen Rolle des „Vul­kan-Expresses“ für den Frem­denverkehr und die Gesundheits- und Fitnessregion im Kreis Ahrweiler. „Durch diese Bahn werden bei der Fahrt ins romantische Brohltal komple­xe erdgeschichtliche Zusam­menhänge verständlich ge­macht. Sie ist ein wahrer Glücksfall für die Tourismus­region“, hielt Näkel-Surges fest. In ihren weiteren Ausfüh­rungen stellte sie insbesondere das ehrenamtliche Engage­ment der IBS-Mitarbeiter he­raus, „die durch ein hohes Maß an Idealismus die Bahn am Le­ben erhalten“.

Nach dem offiziellen Begrü­ßungsritual setzte Lokführer Karl Nett die vorgeschriebenen Hebel der Diesellok in Bewe­gung, und der Jubiläums-Ex­press zockelte in „rasanter Fahrt“, ca. 20 km/h, durch die beeindruckende Vielfalt von Landschaftsformen des jüngs­ten deutschen Vulkangebietes hinauf ins obere Brohltal, vor­bei an Schieferhängen und Trasshöhlen, vorbei am Vul­kankegel Bausenberg und der restaurierten Burg Olbrück.

Bürgermeister Hermann Höfer empfing die Jubiläumsgäste in der „Vulkan-Stube“ des Engel­ner Bahnhofs und blickte voller Stolz auf die Erfolgsgeschichte des „Vulkan-Expresses“ und des Vulkanparks Brohltal/ Laa-cher See zurück. Die Umset­zung der Idee Mitte der 90er Jahre habe sich als richtig er­wiesen, denn der Vulkan-Express habe den Fremdenver­kehr im Brohltal mächtig ge­meinsam mit dem Vulkanpark-Projekt angekurbelt. „Jahre lang stand die Existenz des Geburtstagskindes auf des Messers Schneide“, erinnerte Höfer an die Jahre 1987 und 1991, als die Stillegung des Bahnverkehrs drohte. Damals hätten die Signale für die Eisenbahn auf „Rot" gestanden, und letztendlich sei es dem Einsatz einiger Eisenbahn­freunde und der IBS zu verdan­ken, dass diese Malaise über­wunden werden konnte. Dank zollte er danach dem Verbandsgemeinderat Brohltal, der 1995 den Beschluss fasste, 90 % der Gesellschafter­anteile in den Besitz der Brohltal-Gebietskörperschaften zu übernehmen. „Diese Entschei­dung hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Brohltal­bahn heute ein unverzichtbare­rer Bestandteil der Wirtschaft im Brohltal und des Tourismus insbesondere geworden ist“, unterstrich Höfer. Es verwies jedoch wenig später auf Sanie­rungsbedarf bei der Jubiläumsbahn. So sollen im Jahre 2002 ca. 500.000 Euro in die Streckenausbesserung und die Renovierung der Bahnhöfe Burgbrohl und Niederzissen in­vestiert werden. Geplant ist auch die Erweiterung des Bahnhofes Engeln. Der Brohl­talbahn mit dem Tourismus­magneten „Vulkan-Express“ wünschte Höfer eine prosperierende Zukunft, wobei die Verbandsgemeinde Brohltal volle Unterstützung gewährt.

Im Namen des Eifelvereins Düren und des Museumszuges Rurtalbahn gratulierte Josef Hüttermann herzlich zum Sil­berjubiläum des „Vulkan-Ex­presses“. Der wortgewandte Gratulant hatte sogar eigens ein Jubiläumslied getextet, das die Brohltalbahn zum Thema hatte. Erfreuliches konnte auch Peter Gasper, Geschäftsführer vom Party-Service Royal, ver­melden. Er lud die komplette Festgesellschaft zum kosten­losen Mittagessen ein. Nach der deftigen Mahlzeit machten sich die Festteilnehmer teilwei­se zu Fuß auf den Weg zur Burg Olbrück. „Ritter Hermann“ be­grüßte auf dem restaurierten Wahrzeichen des Brohltals die vielen Burgfans und überließ dann die erwartungsfrohen Scharen dem Burgpächter Carolan Lieb, der die aufmerk­samen Zuhörer durch die Burg führte, über die Historie des aus dem 11. Jahrhundert stammenden Bauwerkes infor­mierte und die einzelnen audio-visuellen Stationen erklär­te. Die Kaffeetafel in der Burg­halle zu Hain vereinte die Bahnfreunde nochmals in ge­mütlicher Runde. Hermann Höfer konnte ein erfreuliches Resümee ziehen: „Das 25-jäh­rige Bestehen des Vulkan-Ex­presses war eine mehr als ge­lungene Veranstaltung. Rund 300 Experten aus der Touristik­branche wurden für den Vul­kan-Express und den Vulkan­park Brohltal/Laacher See sensibilisiert. Ich denke, Bahn und Vulkanpark haben eine viel ver­sprechende Zukunft.“



Anmerkung (Markus Doll): Zum Thema „Renovierung des Bahnhofes Burgbrohl“ sei auch auf den Bericht „Ein Anreiz zum Aussteigen“ der Rhein-Zeitung vom 06.04.2002 verwiesen.



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