Die Einmündung der B 412 auf die B 9 soll ein neues Gesicht bekommen. So ist am Brohler Bahnhof eine neue Streckenführung im Gespräch. Die angedachten Veränderungen beträfen auch die Brohltal-Schmalspurbahn und stellt sie vor Probleme.
BROHL-LÜTZING. In weit geschwungenem Bogen soll die neue B 412 aus dem Brohltal heraus künftig die Rheinschiene der Bahn AG überbrücken und in die B 9 einmünden. Gekreuzt wird dabei auch die derzeit noch über eine Brücke zum Güterbahnhof führende Gleisanlage der Brohltalbahn. Ein neuer Bahnübergang wird entstehen. Zugleich müsste die folgende, über die Rheinschiene führende Brücke der Schmalspurbahn erneuert werden, da sie nicht mehr den technischen Anforderungen entspricht. Da die Bahn AG auch im weiteren Verlauf ihrer Strecke im Ortsbereich Brohl Modernisierungen vornehmen will, sind auch hier Teile der nur einen Meter breiten Brohltalbahn betroffen. Das alles wirft für die kleine Bahn Probleme auf. Der Güterbahnhof ist für uns eine existenzielle Notwendigkeit und muss erreichbar bleiben, erklärte Joachim Hillenbrand, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Brohltal Schmalspureisenbahn (IBS). Immerhin werden dort jährlich 15 000 Tonnen Phonolith umgeladen und auf den Rangiergleisen Waggons abgestellt. Für die Gleisanlagen ist die Brohltal Eisenbahn GmbH, die hauptsächlich von der VG Brohltal getragen wird, zuständig und müsste die Brücke und Gleise bezahlen. Investiert werden müssten etwa drei bis vier Millionen Euro, sagt Geschäftsführer Bernd Weidenbach. So wurden mehrere Denkmodelle durchgespielt, was mit der kleinen Bahn geschehen soll, denn eine solche Summe ist ein gewaltiger Brocken. Alle unsere Planspiele waren von dem Gedanken getragen, die finanzielle Grundlage der Brohltalbahn langfristig stabil zu halten, berichtet Weidenbach, Für die Gesamtbaumaßnahme Einmündung B 412 läuft augenblicklich das Planfeststellungsverfahren.
Eine der diskutierten Alternativlösungen ist eine völlig veränderte Streckenführung der Brohltalbahn mit einer neuen Brücke südlich des Bahnhofs Brohl. Um zu sondieren, welche Möglichkeiten überhaupt gegeben sind und wie eine Finanzierung aussehen könnte, haben Weidenbach und Hillenbrand bei der Verwaltung West der Deutschen Bahn AG in Duisburg und vorher auch im Verkehrsministerium in Mainz Gespräche geführt. Weitere sollen folgen. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass alternative Überlegungen zur Gestaltung des Geländes in Brohl, die auch im vollem Umfang den Interessen der IBS und damit auch der Brohltal-Eisenbahn GmbH entsprechen, zum Tragen kommen. Entschieden sei noch nichts, man wolle nur vorbereitet sein. (tar)
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